Die Temperatur in Höhlen gleicht der mittleren Jahrestemperatur. Bei Höhlen in der alpinen Stufe liegt sie daher nur wenig über dem Gefrierpunkt des Wassers. Dort, wo sich im Winter kalte Luft sammelt, entstehen dann Eisgebilde, die oft das ganze Jahr über zu sehen sind. Aus dem Tropfwasser bilden sich Eisfälle oder Eisstalagmiten, die mehrere Meter hoch werden können. Eiszapfen und Eisfahnen sind ebenfalls zu finden. Typischerweise sind die Eisgebilde nicht konstant, sondern bilden sich in der kalten Jahreszeit, um im Sommer wieder teilweise abzutauen.
Zusätzlich bilden sich am Höhlenboden permanente Eismassen, ähnlich dem Gletschereis. Dieses Bodeneis kann im Eingangsbereich aus Schnee entstehen, ähnlich wie beim Gletscher durch wiederholtes Auftauen und Wieder-Einfrieren. Oder es bildet sich in etwas tiefer gelegenen Höhlenteilen, in denen sich die Kaltluft sammelt und das Wasser gefrieren lässt. Wo das Tropfwasser am Boden zusammenfliesst, bildet sich eine waagrechte Eisfläche, die langsam nach oben wächst. Am Rand oder im Verlauf des Ganges wird das Bodeneis oft durch den Luftzug wieder aufgelöst (Sublimation) und zeigt dann steile Flächen oder bizarre Hohlformen.